Trauermücken – So wirst du sie ohne Chemie los

Wer kennt sie nicht, diese kleinen lästigen Biester, die um deine liebevoll aufgezogenen Jungpflanzen herumschwirren. Hierbei handelt es sich um Trauermücken. Zwar sind sie für uns Menschen nicht gefährlich, können aber deinen Pflanzen schaden. Gerade, wenn sie sich noch im Jungpflanzenstadium befinden. Auch wir haben jedes Jahr mehr oder weniger damit zu kämpfen. Glücklicherweise gibt es aber verschiedene Möglichkeiten, um Trauermücken effektiv loszuwerden. 

In diesem Blogartikel erfährst du, was Trauermücken sind und wie du sie auf natürliche Weise ohne Einsatz von Chemie bekämpfen kannst.

Was sind Trauermücken und wie erkenne ich sie?

Trauermücken sind kleine, schwarze Fliegen, die sich oft in der Nähe von Zimmerpflanzen bzw. Jungpflanzen in der Wohnung aufhalten. Sie ernähren sich von feuchtem organischen Material und legen daher ihre Eier bevorzugt in feuchter Erde ab. Die erwachsenen Trauermücken schaden den Pflanzen nicht. Allerdings legen die Weibchen ihre Eier in die feuchte Erde in Blumentöpfen, Pflanzschalen, Pflanzerde etc. ab, wo dann die Larven schlüpfen. Diese ernähren sich mit Vorliebe von den Wurzeln der Pflanzen. Dadurch wird die Nährstoffaufnahme und somit Wachstum und Gesundheit der Pflanze beeinträchtigt. Im schlimmsten Fall fängt diese an zu welken und stirbt ab. Deshalb ist es auch so wichtig, Trauermücken frühzeitig zu bekämpfen, um Schäden an den Pflanzen zu vermeiden. Immerhin kann eine einzelne Trauermücke bis zu 160 Eier legen.

Wie kann ich einem Befall von Trauermücken vorbeugen?

Um dem Befall von Trauermücken vorzubeugen, gibt es ein paar einfache Maßnahmen. Zum Beispiel solltest du darauf achten, dass du deine Pflanzen nicht zu oft gießt. Denn Trauermücken bevorzugen feuchte Erde, in der sich ihre Larven gut entwickeln können. Es ist also besser, die Erde zwischen den Gießvorgängen etwas abtrocknen zu lassen. Sinnvoll ist es auch, lieber von unten über den Untersetzer als von oben auf die Erde zu gießen.

Wenn du neue Pflanzen kaufst, solltest du außerdem darauf achten, dass sie keine Trauermücken-Larven enthalten. Eine gründliche Überprüfung der Erde und der Wurzeln kann hier helfen, einen Befall zu erkennen. Wir haben schon öfter die Erfahrung gemacht, dass auch gekaufte Pflanzerde bereits mit Trauermücken bzw. ihren Larven befallen sein kann. Gerade wenn hier ein hoher Kompostanteil enthalten ist, ist viel organisches Material und somit viel Futter für die Larven verfügbar. In diesem Fall kannst du die Erde aber im Backofen bei ca. 200 Grad “sterilisieren”. Nach ca. 20 Minuten sollten alle Larven dann abgestorben sein. 

Welche Möglichkeiten habe ich, um Trauermücken ohne Chemie wieder loszuwerden?

Es gibt so einige wirksame Alternativen zu chemischen Mitteln. Mit diesen einfachen Tricks bekommst du das Trauermücken-Problem sicher schnell in den Griff.

Gelbsticker

Gelbsticker* sind gelbe Klebestreifen, die in der Nähe der betroffenen Pflanzen angebracht werden. Die Trauermücken werden von der gelben Farbe angezogen und bleiben dann auf dem Klebestreifen kleben. Somit können sie sich dann auch nicht weiter vermehren. Gelbsticker können für mehrere Wochen verwendet werden und sind eine einfache Möglichkeit, Trauermücken zu erkennen und den Befall zumindest zu vermindern.

Neemöl

Ein beliebtes Hausmittel zur Bekämpfung von Trauermücken ist Neemöl*. Neemöl ist ein natürliches Öl, das aus den Samen des Neembaums gewonnen wird. Dieser enthält einen Inhaltsstoff namens Azadirachtin. Azadirachtin stört den Hormonhaushalt der Trauermücken. Das bedeutet in diesem Fall, dass sie kein Chitin mehr bilden können. Da Chitin für Trauermücken aber überlebensnotwendig ist, können sich die Larven nicht richtig entwickeln und sterben relativ schnell ab. 

Das Öl wird mit Wasser verdünnt und dann mit dem Gießwasser auf der Erde verteilt. Hier kannst du 1 ml Neemöl mit 1 Liter Wasser und einem Spritzer Spülmittel vermengen. Das Spülmittel dient als Emulgator, damit sich alles besser miteinander vermischt. Es gibt aber auch Neemöl*, in dem bereits ein Emulgator enthalten ist. Durch diese Mischung sterben die Larven in der Erde ab, ohne dass die Pflanze dadurch Schaden nimmt. Somit ist Neemöl ist eine sichere Alternative zu chemischen Mitteln. Es schadet, bei richtiger Anwendung, weder Mensch, noch (Haus)tier, noch Bienen oder anderen nützlichen Insekten. Es wird sogar in der Hautpflege verwendet.

Lavendelöl und Teebaumöl

Ein weiteres Hausmittel ist Lavendel- oder Teebaumöl. Diese Öle haben einen starken Geruch, den Trauermücken nicht mögen. Du kannst ca. 20 Tropfen ätherisches Lavendelöl* oder Teebaumöl* in 1 Liter Wasser geben und mit dem Gießwasser ausbringen. Der Geruch vertreibt die erwachsenen Trauermücken und verhindert somit, dass sie ihre Eier im Boden ablegen. 

Sand und Kies

Auch das Abdecken der Erde mit grobem Sand oder Kies kann helfen, da dies den Mücken das Eierlegen erschwert. Bewährt hat sich eine ca. 2 bis 3 ml dicke Schicht, die auf der Topferde ausgebracht wird.

Knoblauch

Bei leichtem Befall kannst du es auch mit Knoblauch probieren. Durch seine schwefelhaltigen Inhaltstoffe wie Allicin hilft er dabei, Trauermücken abzutöten. Einfach die geschnittenen Knoblauchstücken in den Boden um die befallenen Pflanzen stecken bzw. verteilen.

Zimt

Zimt* ist ein weiteres natürliches Mittel, das gegen Trauermücken eingesetzt werden kann. Streue einfach etwas Zimtpulver auf die Blumenerde. Trauermücken mögen den Geruch von Zimt so gar nicht und werden dadurch ferngehalten. Und als praktischen Nebeneffekt verhindert Zimt auch noch Schimmelbefall in der Pflanzenerde. 

Allerdings soll sich Zimt auf Pflanzen wie Kresse oder Tomaten wachstumshemmend auswirken. Daher solltest du hier vorsichtshalber auf andere Hausmittel ausweichen.

Kaffeesatz

Ein sehr preiswertes Hausmittel ist auch Kaffeesatz. Denn dieser fällt in jedem Kaffeetrinker Haushalt an. Um Schimmel zu vermeiden, solltest du diesen aber vorher gut trocknen lassen. Dann kannst du alles dünn auf der befallenen Blumenerde verteilen. Dies erschwert den Trauermücken die Eiablage. Zudem hat er einen leicht düngenden Effekt auf die Pflanzen.

Nützlinge

Einer meiner absoluten Favoriten ist die Verwendung von Nützlingen wie Nematoden*. Nematoden vermehren sich in den Larven der Trauermücke und töten diese ab, indem sie ein Bakterium absondern. Somit reduzieren sie schnell und zuverlässig den Bestand an Trauermücken. Gute Erfahrungen habe ich mit Steinernema feltiae* gemacht. Diese gehören zu den Fadenwürmern und werden gerne zur Bekämpfung von Trauermücken, Thripsen, Blattläusen und die Weiße Fliege eingesetzt. Und das Gute ist, dass sie völlig ungefährlich für Mensch, Tier und Pflanze sind. Sie werden einfach mit dem Gießwasser ausgebracht. Eine Kombination mit Gelbstickern*, zum Einfangen der erwachsenen Trauermücken, hat sich hier als sehr effektiv erwiesen.

Fazit

Du siehst, es gibt so einige Möglichkeiten, um Trauermücken auf natürliche Weise loszuwerden. Prinzipiell ist es wichtig hier auf die Bodenfeuchte zu achten und nicht zuviel und nicht zu oft zu gießen. Gelbtafeln, Nützlinge und Hausmittel sind gute und oft preiswerte Alternativen zu chemischen Mitteln. Dann steht einer erfolgreichen Ernte hoffentlich nichts mehr im Wege. 

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