Der April ist einer der arbeitsreichsten Monate im Biogarten, aber auch einer der schönsten. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen und die Natur erwacht. Daher gilt es nun, die Beete vorzubereiten, Gemüse auszusäen oder zu pflanzen. Doch der April ist auch launisch und kann noch mit Frost oder Schnee überraschen.
Mit diesem Beitrag möchte ich dir ein paar Anregungen an die Hand geben, welche Arbeiten nun anstehen.
Beete vorbereiten
- Entferne alte Pflanzenreste, unerwünschte Wildkräuter und Steine von den Beeten. Somit schaffst du Platz für neue Pflanzen und Aussaaten und reduzierst das Risiko von Schädlings- und Krankheitsbefall.
- Lockere den Boden mit einer Grabegabel oder mit einem meiner persönlichen Favoriten, dem Sauzahn*. Hiermit belüftest und lockerst du den Boden, ohne unnötig das Bodenleben zu stören. Regenwurm und Co. werden es dir danken.
- Verteile eine dünne Schicht Kompost auf den Beeten und arbeite ihn leicht ein. Dadurch wird die Bodenstruktur verbessert und es werden Nährstoffe für die Pflanzen geliefert. Du kannst auch Hornspäne oder andere organische Dünger verwenden, die langsam wirken und den Pflanzen über einen längeren Zeitraum Nahrung liefern. Ebenfalls empfehlenswert sind Bodenverbesserer wie Gesteinsmehle*. Sie enthalten reichlich Mineralien und Spurenelemente, was der Pflanzengesundheit sehr zugute kommt. Und auch die Fähigkeit, Wasser zu speichern, wird verbessert.Wenn du einen schweren oder lehmigen Boden hast, kannst du ihn mit Sand oder Kompost verbessern.
- Wenn du einen schweren oder lehmigen Boden hast, kannst du ihn mit Sand oder Kompost verbessern.
- Beete, die du erst später bepflanzen möchtest, kannst du mulchen. Dies sorgt dafür, dass sich Wildkräuter schlechter festsetzen und du es später leichter entfernen kannst. Außerdem wird der Boden feuchtgehalten und vor Starkregen und Verschlämmung geschützt. Und ganz nebenbei bringt Mulch Nährstoffe in den Boden und verwandelt sich nach und nach in wertvollen Humus. Als Mulch eignen sich zum Beispiel Laub, Rasenschnitt oder Stroh.
Gemüse aussäen und pflanzen
Im April kann schon so Einiges an Gemüse, Kräutern und Sommerblumen im Freiland ausgesät oder auch gepflanzt werden. Wärmeliebende Gemüsesorten sollten aber auf der Fensterbank vorgezogen werden.
Fensterbank
Gurken, Kürbisse und Melonen
Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt um schnellwüchsigen Pflanzen wie Gurken, Kürbisse und Melonen vorzuziehen. Empfehlenswert ist es, die Samen direkt in kleine Töpfe auszusäen. Da die Wurzeln sehr empfindlich auf Wurzelschäden reagieren, sollte besser auf das Pikieren der Jungpflanzen verzichtet werden.
Tomaten
Anfang April ist noch eine gute Zeit, um Tomaten vorzuziehen. Denke daran, dass diese hell stehen müssen. Ist es zu dunkel, bilden sie lange, dünne Triebe aus. Dann können sie leicht umknicken und werden krankheitsanfällig.
Tipp:
Streichst du nach dem Pikieren gelegentlich über die Blätter, werden die Stängel dicker.
Da die Sonne leider nicht immer scheint, bin ich vor einigen Jahren auf Pflanzenlampen* umgestiegen. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen.
Freiland
Viele Gemüsesorten, Kräuter und Sommerblumen können nun direkt im Freiland ausgesät und Jungpflanzen ausgepflanzt werden.
Hier sind einige Beispiele:
Gemüse
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Erbsen
- Kohlrabi
- Mairübchen
- Mangold
- Möhren
- Wirsing
- Radieschen
- Rettich
- Rote Beete
- Salat
- Schwarzwurzeln
- Spinat
- Spitzkohl
- Zwiebeln
Kräuter
- Borretsch
- Dill
- Kerbel
- Kresse
- Kümmel
- Petersilie
- Portulak
- Rucola
- Winterportulak
Sommerblumen
- Atlasblumen
- Goldmohn
- Jungfer im Grünen
- Kornblume
- Kosmeen
- Ringelblumen
- Schmuckkörbchen
- Tagetes
Achte darauf, die richtigen Abstände zwischen den Pflanzen einzuhalten und sie regelmäßig zu gießen. Um Platz zu sparen und Schädlinge abzuwehren, sind Mischkulturen sehr empfehlenswert. Hier passen zum Beispiel Möhren gut zu Zwiebeln oder Lauch, da sie sich gegenseitig vor der Möhrenfliege oder der Lauchmotte schützen. Auch Dill und Gurken oder Bohnen und Bohnenkraut ergänzen sich ideal.
Kartoffeln
In wärmeren Lagen können auch schon die ersten Kartoffeln (frühe und mittelfrühe Sorten) in die Erde gelegt werden. Wichtig ist, dass die Erde schon warm und nicht zu feucht ist
Was sonst noch zu tun ist im Biogarten
Kübelpflanzen abhärten
Nun können auch langsam wieder robuste Kübelpflanzen wie Echter Lorbeer, Bleiwurz, Oleander, Feige, Kamelie, Aukube, Palmen und Olive wieder langsam ins Freie. Diese frühe Abhärtung sorgt dafür, dass die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge werden. Ein geschützter und halbschattiger Standort ist ideal, um einen Sonnenbrand der noch empfindlichen Blätter zu verhindern. Drohen doch noch kalte Nächte, können die Pflanzen mit einem Vlies oder einer Decke geschützt werden
Stauden pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Stauden ist jetzt. Werden die einzelnen Pflanzen klug kombiniert, blüht von Frühjahr bis Herbst immer irgendetwas. Zum Düngen eignen sich Kompost und Hornspäne, oder auch der Azet StaudenDünger* von Neudorff.
Pilzkrankheiten vorbeugen
Beerensträucher, Erdbeeren, Obstbäume und Rosen kann man nun vorbeugend mit Schachtelhalm-Präparat gegen Pilzkrankheiten spritzen.
Rasenpflege
Ist der Rasen verfilzt und vermoost, ist nun eine gute Zeit zum Vertikutieren. Vorher sollte der Rasen auf 4-5 cm gemäht werden. Danach kann gedüngt und an kahlen Stellen Rasensamen* nachgesät werden. Die erste Zeit sollte der Rasen regelmäßig bewässert werden, falls Regen auf sich warten lassen sollte
Pflanzen vor Frost schützen
Obwohl der April ein Monat ist, wo es den Meisten in den Fingern juckt, kann das Wetter noch sehr unvorhersehbar sein. In einigen Gebieten kann es nachts noch frostig werden. Schütze empfindliche Pflanzen oder Aussaaten nachts oder während eines Kälteeinbruchs mit einer Decke oder einem speziellen Vlies*. Achte darauf, dass die Abdeckung bis zum Boden reicht und gut befestigt ist, um die Kälte fernzuhalten. Auch eine dicke Mulchdecke kann hier Schlimmeres verhindern.
Leg einfach los
Nutze die Möglichkeiten, die dir der April bietet, um deinen Biogarten zu planen und anzulegen. Denn mit ein wenig Geduld und Fleiß kannst du eine Fülle von leckerem und gesundem Gemüse, Obst und Kräutern ernten. Also schnapp dir deine Gartengeräte und leg los!
Falls du Fragen oder Anregungen hast, schreib mir gerne einen Kommentar oder kontaktiere mich per Kontaktformular. Ich freue mich auf dein Feedback!